27. - 30. März 2025 Leipziger Buchmesse
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Sächsische Büchermenschen stellen sich vor

sisifo // Leipziger Literaturverlag

19:00 - 19:30 Uhr Fr. 28. März
Veranstalter: Text & Konzept - Karen Arnold

Kurzbeschreibung

Fangnei. Spielregeln der Liebeskunst“ von Tamba Yasuyori (982) erstmals in deutscher Übersetzung

Beschreibung

Das Fangnei wird in Fernost als die ›Bibel des Sex‹ gefeiert. Für sein Kompendium standen Tamba Yasuyori Texte zur Verfügung, die später zum Großteil verloren gegangen sind. Von Viktor Kalinke erstmals ins Deutsche übertragen, eingeleitet und kommentiert, widmet sich dieses Buch der Frage, wie es gelingen kann, mit Hilfe sexueller Praktiken das Leben zu verlängern. Es geht um innere Anziehung, passende und reizvolle Stellungen, aphrodisierende Substanzen und um den Umgang mit unvermeidlichen körperlichen Unzulänglichkeiten. So wird aus der Liebe eine Liebeskunst. Männer können sie erlernen, damit Frauen glücklich werden. Die Texte stehen in einer über 2000 Jahre alten Tradition chinesischer Handbücher zur Sexualität und gehörten zum Geheimwissen der Kaiser von Japan.

Tamba Yasuyori 丹波 康頼 (912-995): wurde im 12. Regierungsjahr des Yenshi 延喜 in Japan geboren. Seine Vorfahren waren Übersiedler aus China. Tamba Yasuyori selbst stammte aus dem Bezirk Amata in der Provinz Tamba 丹波國 (heute Fukuchiyama, Präfektur Kyōto). Tamba Yasuyori arbeitete als Arzt am Hof des Tennō und verfaßte in den Jahren 982 bis 984 auf dreißig Schriftrollen das Ishinpō. Er kannte sich in der chinesischen Literatur bestens aus und griff präzise auf mehr als hundert Texte der Han-, Sui- und Tang-Zeit zurück. Das fertige Werk stellte er dem Tennō 円融天皇 (959-991, r. 969-984) zur Verfügung. Es deckt das gesamte medizinische Wissen der damaligen Zeit ab. Dafür erhielt er vom Kaiser den Beinamen Tamba Shukune und wurde zum Begründer der Tamba-Familie, die sich seither dem Arztberuf verpflichtet sieht. Zum genealogischen Hintergrund der Familie Tamba gibt es verschiedene Theorien, insbesondere über die Vorfahren von Yasuyori. So wird behauptet, daß er ein Mitglied des Sakagami-Clans gewesen sei, der von einer wandernden Linie abstammt, und daß ein entfernter Verwandter Kaiser Lingdi 靈帝 aus der Östlichen Han-Dynastie gewesen sei. In vielen Biographien Yasuyori’s wird diese These übernommen. Lingdi’s Urenkel waren vor einem Krieg nach Japan geflohen und ließen sich zunächst in Yamato nieder; später zogen sie nach Tambagun, wo sie ihren Namen änderten. Unter seinen vielen Brüdern fiel Yasuyori wegen seiner Intelligenz, Gelehrsamkeit und ausgezeichneten medizinischen Fähigkeiten auf und wurde vom Kaiser an den Hof geholt.

Viktor Kalinke: geb. in Jena, Studium der Psychologie und Mathematik in Dresden, Leipzig und Beijing, Kreativitäts-Preis der Hans-Sauer-Stiftung, Promotion, Professur, lebt in Leipzig, übersetzte und kommentierte das Daodejing von Laozi sowie das Buch Zhuangzi

Moderation

Mitwirkende

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Veranstaltungsort

Buchhandlung Hugendubel

Adresse
Petersstr. 12-14 04109 Leipzig
Kontakt
Website: https://www.hugendubel.de