Ferngespräche mit Muttersprache

Uljana Wolf zählt zu den bedeutendsten Lyrikerinnen ihrer Generation. Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet und in mehr als zwölf Sprachen übersetzt. Im Rahmen der Thomas-Kling-Poetikdozentur (Kunststiftung NRW / Universität Bonn) hat sie sich auf hoch faszinierende Weise damit beschäftigt, was ihr eigenes Schreiben antreibt - und was Literatur generell bedeuten und erfassen kann. Auf der Bühne des Literarischen Salons NRW präsentiert sie Auszüge aus ihrem gerade erschienenen Poetik-Band „Ferngespräche mit Muttersprache" und spricht über das Dichten als hohe Kunst des produktiven Missverstehens. Gemeinsam mit literarischen Gewährspersonen aus ihrer Lektüre-Biografie geht sie der Frage nach, wie sich der Mythos einer national und patriarchal konstruierten Identität und einer „natürlichen“ Muttersprache sprachspielerisch demontieren lässt.

Die Thomas-Kling-Poetikdozentur wurde 2011 im Andenken an den Dichter Thomas Kling ins Leben gerufen und wird in diesem Jahr zum dreizehnten Mal von der Kunststiftung NRW in Kooperation mit der Universität Bonn vergeben. Im jährlichen Wechsel sind Autorinnen und Autoren eingeladen, den Studierenden ihre poetologischen Konzepte vorzustellen und sie an ihrem literarischen Schaffensprozess teilhaben zu lassen.

Eine Veranstaltung der Kunststiftung NRW.