27. - 30. März 2025 Leipziger Buchmesse
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Kollektive Einsamkeit

Prosa über Diktaturen

13:30 - 14:00 Uhr So. 30. März
Veranstalter: EDITION THANHÄUSER Christian Thanhäuser , Kétos Verlag, Czechlit

Kurzbeschreibung

Sprachlosigkeit nach dem Krieg und im beginnenden Stalinismus

Beschreibung

Jana Cerná = Honza Krejcarová (1928–1981) war eine bedeutende Autorin des tschechoslowakischen Untergrunds. Ihre Arbeiten aus den 1940er und 1950er Jahren wurden von der kommunistischen Staatssicherheit weitgehend vernichtet – und was sich erhalten hat, wurde vom Verlag Kétos in Übersetzung von Martina Lisa bereits im Buch "Totale Sehnsucht" veröffentlicht. Nun folgt Martina Lisas Erstübersetzung von Cernás Prosawerken, die in der "Tauwetterperiode" der 1960er Jahre in regulären Verlagen erschienen sind: Eine Sammlung von Prosa über die Schwierigkeit, das Grauen der nationalsozialistischen Grausamkeit in Worte zu fassen, sowie eine Novelle über die Aufbruchstimmung nach dem Zweiten Weltkrieg und das Erstarken des Stalinismus.
Jana Cerná verarbeitet in ihren spannend und einfallsreich erzählten Prosastücken auch eigene Erfahrungen: Ihre Mutter, die Journalistin Milena Jesenská (bekannt aus Kafkas Briefen an Milena) kam in einem Konzentrationslager ums Leben, ihr erster Ehemann, der Dichter Pavel Fischl, überlebte Auschwitz und floh 1949 vor dem Stalinismus nach Israel, ihr Geliebter Egon Bondy war wiederum bis zum Putsch 1948 glühender Kommunist, bevor er es sich anders überlegte und mit seinen Gedichten die Sowjetunion zu Fall bringen wollte.
Buchpräsentation mit der Übersetzerin Martina Lisa und dem Verleger Ondrej Cikán.

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Mitwirkende

Informationen zum Programm

Veranstaltungsort

Café Europa  (Halle 4, Stand E401)

Aussteller