20.03.2023 Leipziger Buchmesse

(Es gibt keine) verbotenen Worte

2021 und 2022 war Portugal das Gastland der Leipziger Buchmesse – pandemiebedingt leider ohne Ausstellung in den Messehallen. Daher ist Portugal 2023 endlich mit einem eigenen Stand vor Ort zu sehen. Camões Berlim präsentiert darüber hinaus 14 spannende Veranstaltungen. Sie stehen unter dem Motto „(Es gibt keine) Verbotenen Worte” – angelehnt an ein Zitat des bedeutenden portugiesischen Lyrikers Eugénio de Andrade, der vor genau 100 Jahren geboren wurde.

Am Messestand (Halle 4, Stand D300) finden an allen Messetagen spannende Lesungen und moderierte Gespräche mit portugiesisch-sprachigen Autor:innen statt. So wird etwa der neue kraftvolle Roman „Seebeben” von Djaimilia Pereira de Almeida präsentiert, der einen Gestrandeten auf den Straßen Lissabons begleitet. Mit einer Lesung wird Ana Luísa Amaral gedacht. Die im Spätsommer 2022 im Alter von nur 66 Jahren verstorbene Lyrikerin, Übersetzerin und feministische Literaturwissenschaftlerin, zählt zu den wichtigsten portugiesischen Dichterinnen der Gegenwart. Daneben können sich Lyrikliebhaber auf eine Begegnung mit dem in seinem Heimatland Portugal renommierten Dichter Luís Quintais und auf eine Poesielesung mit Signierstunde mit der portugiesisch-angolanischen Dichterin Ana Paula Tavares freuen. Gemeinsam mit der in Mosambik geborenen Isabela Figueiredo, die in Leipzig ihr letztes Buch „Die Dicke” vorstellt, spricht Tavares auch über die portugiesische Kolonialvergangenheit.

Abends werden der spannenden Gespräche in der galerie KUB in der Kantstraße in Leipzig fortgesetzt. So stellen sich etwa Ana Paula Tavares und Kalaf Epalanga der Frage, ob in diesen unruhigen Zeiten ein dramatisches Umdenken nötig ist und knüpfen damit an die portugiesische Dichterin und Schriftstellerin Natália Correia an, die für ihre politischen Interventionen bekannt war und deren 100. Geburtstag in diesem Jahr ebenfalls gefeiert wird. Und Isabela Figueiredo, Luís Quintais und Cristina Carvalho tauschen sich über die Sehnsucht und Nostalgie als Inspirationsquelle für Poesie und Fiktion aus.

Weitere Informationen und das vollständige Programm finden Sie hier .

Quelle: Luis Quintais (links) Tomàs Quintais, Kalaf Epalanga (rechts) Felipe Avila
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