Endlich wieder begegnen! – die neuen Buchmesseformate
Drei Jahre ohne Buchmesse bedeuten auch drei Jahre, in denen vieles angedacht, konzipiert und vorbereitet wurde, was diese Woche nun endlich erlebbar gemacht werden konnte.
So schuf die neue #buchbar, der weiße luftgefüllte Quader, in der großen Messehalle eine Atmosphäre, die Autor:innen und Fans zum Bleiben einlud. Das Angebot, am „community table“ den 16 moderierten Tischgesprächen zu lauschen, wurde intensiv genutzt. Auch im neuen Forum Offene Gesellschaft trafen sich viele Menschen aller Altersklassen, um an den moderierten Publikumsdiskussionen teilzunehmen und konstruktive Fragen zu stellen. Die Gespräche waren sowohl kontroverser Natur, als beispielsweise Gerd Koenen und Harald Welzer mit Natascha Freundel über Deutschland, den Ukraine-Krieg und die Medien sprachen, aber auch informativ, als Daniela Sepeheri und Sanaz Azimipour über die feministische Revolution im Iran aufklärten. Sehr persönlich wurde es beim Bericht von Nava Ebrahimi und Tinashe Williamson über ihre Erfahrungen mit Rassismus und Identitätsfindung in der weißen Mehrheitsgesellschaft. Auch Fake News und Faktenchecks wurden von Bastian Schlange und David Schraven vom Correktiv Verlag thematisiert.
Das Ziel, Kinder fürs Lesen zu begeistern und ihnen den Stellenwert von Kultur und Demokratie zu vermitteln, hat der neue JugendCampus UVERSE in den vergangenen Tagen auf jeden Fall erreicht. Jugendliche, Eltern und ihre Kinder wie auch Schulklassen nahmen an den über 100 spannenden Workshops teil und erfuhren zum Beispiel mehr darüber, wie Kinderbücher entstehen, wie Algorithmen die mediale Wahrnehmung von Geschichte prägen, wie ihr eigener Körper funktioniert oder wie man sich in Gebärdensprache verständigt. Ein kunterbuntes Bild zeichnet das Finale der Buchhandelstour YOUR PLACE TO READ. Besucher:innen konnten ihre Lieblingsbuchhandlung an der Wand verewigen und kreierten damit eine Hommage an den stationären Buchhandel. 24 Stunden live von der Buchmesse berichtete erstmals buchmesse ON AIR – auf dem Leipziger Marktplatz und im Netz – und ermöglichte so allen Buchmessefans, die nicht nach Leipzig kommen konnten, dennoch dabei zu sein.