Einmal literarisch um die Welt
Eine Reise um die Welt ist im Moment nur schwer möglich – es sei denn man besucht Leipzig liest extra. Denn das Lesefest ermöglicht es, innerhalb von vier Tagen internationale Literaturimpressionen zu erhalten: von Portugal, über Frankreich und Ungarn bis hin nach Südosteuropa.
Mit den beiden Preisträgern des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2021 und 2020, Johny Pitts und László F. Földényi, beginnt Leipzig liest extra am 26. Mai in der Nikolaikirche die diesjährige Reise um die Welt. Besucher:innen können unter anderem nach Frankreich, Tschechien, Norwegen und Ungarn reisen. „Unerwartete Begegnungen des Verschiedenartigen“ lautet das Motto des Gastland-Auftritts von Portugal auf der Leipziger Buchmesse 2022. Im Literaturhaus Leipzig wird es am 28. Mai diese Art der Begegnung bereits geben: Sechs Autor:innen haben ihr Kommen zugesagt, darunter Afonso Reis Cabral, Dulce Maria Cardoso, Isabela Figueiredo, Patrícia Portela, José Luís Peixoto und Gonçalo M. Tavares. Ergänzt wird das Programm um digitale Gespräche.
Unter dem Titel „Archipel Jugoslawien – Von 1991 bis heute“ stellt „Common Ground. Literatur aus Südosteuropa“ den Vielvölkerstaat, dessen Zerfall und die Zeit danach in den Fokus. Auf dem Programm stehen eine Lesenacht im Literaturhaus Leipzig (28. Mai, 20 Uhr), acht virtuelle Gespräche und illustrierte Buchvorstellungen sowie die digitale Balkan Film Week (25.-27. Mai). Zeitzeugen, etwa der Schriftsteller Drago Jančar, vielversprechende Autorinnen der jüngeren Generation wie Lana Bastašić und Rumena Bužarovska oder die Autorin der aktuellen Tito-Biographie, Marie-Janine Calic, nähern sich diesem bedeutenden Kapitel der europäischen Geschichte auf ganz unterschiedliche Art, reflektieren, erzählen und ordnen es ein.
Vom Aufwachsen im Sozialismus über den vergessenen Krieg in der Ukraine oder den Revolutionszustand in Belarus: In Kooperation mit dem Literaturhaus Leipzig sendet vom 27. bis 29. Mai die Bundeszentrale für politische Bildung den Programmschwerpunkt „The Years of Change 1989-1991. Mittel-, Ost- und Südosteuropa 30 Jahre danach“ von Leipzig aus ins Netz. In elf Debatten an drei Tagen diskutieren internationale Autor:innen wie Anne Applebaum, Stanislaw Assejew, Dejan Đokić, Viktor Jerofejew, David Grossmann, Dmitrij Kapitelman, Maša Kolanović, Sergej Lebedew, Karl Schlögel, Haska Shyyan und Serhij Zhadan über die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Für die musikalische Umrahmung sorgen Wladimir Kaminer, Yuriy Gurzhy und Danko Rabrenović.