Die Kraft der unerwarteten Begegnungen
Portugal, Gastland der Leipziger Buchmesse 2022 bot in Leipzig ein Programm mit Klassikern und neuen starken Stimmen - Mit vielfältigen Veranstaltungen hat sich Portugal am 17. und 18. März als Gastland der Leipziger Buchmesse 2022 in Leipzig präsentiert und dem Lesepublikum facettenreiche Einblicke in die portugiesischsprachige Literatur gegeben. Portugal hat angesichts des Gastland-Auftritts in Leipzig Übersetzungen ins Deutsche Priorität eingeräumt und die Übersetzungen von über 50 Büchern gefördert, die nun den deutschsprachigen Buchmarkt bereichern.
„Nach zwei Jahren Warten war in den letzten Tagen endlich die lang ersehnte direkte und persönliche Begegnung mit den Leser:innen, den Verleger:innen, den Buchhändler:innen, den literarischen Übersetzer:innen und nicht zuletzt mit dem sehr interessierten Publikum in Leipzig möglich", so Patrícia Barreto. "Dafür sind wir und unsere Autor:innen sehr dankbar. Wir haben die große Begeisterung des Publikums für die zur Diskussion gestellten Themen, für die neu ins Deutsche übersetzten Werke und nicht zuletzt für die von den Autor:innen aufgeworfenen Fragen zu Identität, Erinnerung, Sprache, Zugehörigkeit und unerwarteten Reisen gespürt. Die Tatsache, dass 10 Millionen Portugiesen ihre Sprache mit 260 Millionen Menschen in vielen weiteren Ländern in der Welt teilen, hat die Sprache und die in ihr verfasste Literatur immens bereichert – das haben wir in Leipzig unter Beweis gestellt“, so die Kulturrätin weiter.
Auch Buchmessedirektor Oliver Zille blickt dankbar zurück und ist zuversichtlich: „Der Gastlandauftritt Portugals und der portugiesischsprachigen Literatur war angesichts der Pandemie besonders herausfordernd“, sagte er. „Gerade deshalb gilt unser großer Dank allen Autor:innen, Verleger:innen und Organisator:innen, die uns trotz aller Schwierigkeiten spannende, unerwartete Begegnungen mit der portugiesischen Kultur ermöglicht haben. Die jetzigen Auftritte sind ein wichtiger Anknüpfungspunkt, um künftig weiter gemeinsam für die portugiesische Literatur auf dem deutschen Buchmarkt zu werben."
Auf dem Programm standen Würdigungen von literarischen Größen aus Portugal ebenso wie Lesungen und Gespräche mit vielversprechenden zeitgenössischen Autor:innen aus dem portugiesischsprachigen Raum. Um den Wahrnehmungen unterschiedlicher Realitäten und unterschiedlicher Visionen von der Welt in Afrika, Brasilien, Europa und Ozeanien gerecht zu werden, kamen viele neue Stimmen aus dem lusophonen Raum zu Gehör. In Leipzig zeigte sich nicht nur die zunehmende Stärke der weiblichen Stimmen, sondern auch die besondere Bedeutung von Themen wie Postkolonialismus, Sozialkritik oder die Suche nach dem Ich in der aktuellen portugiesischsprachigen Literatur.
Weitere Informationen: portugal-leipzig2022.de