Antje Kunstmann erhält den Kurt-Wolff-Preis 2022
Die Kurt Wolff Stiftung hat die diesjährigen Preisträger des gleichnamigen Preises bekanntgegeben. Die Verlegerin Antje Kunstmann erhält die mit 35.000 Euro dotierte Auszeichnung. Der Förderpreis geht an den Leipziger Verlag Poetenladen.
Die Begründung der Jury: „Antje Kunstmann hat über Jahrzehnte hin mit großem Spürsinn, wachem politischen Bewusstsein und nicht nachlassender Energie ihren Münchner Verlag zu einem Spiegel und Akteur in der Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik gemacht und zugleich die deutsche und internationale Gegenwartsliteratur miteinander ins Gespräch gebracht. Sie hat ein facettenreiches Ensemble aus Belletristik und Sachbuch, Gedichten und Kinderbuch, zeitkritischen Essays und Reportagen geschaffen, in dem Illustrationen Hauptdarsteller, Kochbücher nicht nur kulinarisch, Anschaulichkeit und Prägnanz Verbündete sind. Ihr Verlag, dem sie durch alle Branchenkrisen hindurch die Unabhängigkeit bewahrt hat, ist ein lebendiger Beweis für die Einsicht, dass Programmmachen allein nicht reicht, dass wer Bücher macht, die Bedingungen dafür, etwa das Urheberrecht, im Auge behalten muss.“
Den mit 15.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Förderpreis 2022 erhält der Leipziger Verlag Poetenladen, der seit fast fünfzehn Jahren die Literatur im Netz und das Buch, das in der Hand liegt, in Erzählungen, Romanen und Gedichten verknüpft und demonstriert, wie sich die Druckmedien im Zeitalter der Digitalisierung verjüngen lassen. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse statt.
Die Kurt Wolff Stiftung versteht sich als Interessensvertretung unabhängiger deutscher Verlage, ihr Sitz befindet sich seit März 2002 im Haus des Buches in Leipzig. Die Arbeit der Stiftung wird mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie aus Spenden finanziert.