Forum Offene Gesellschaft

Zu den drängenden Themen unserer Zeit
International und offen im Diskurs: Das Forum Offene Gesellschaft öffnet die Bühne für Podiumsdiskussionen auf der Leipziger Buchmesse. Im Fokus stehen wichtige Themen, die unsere Gesellschaft bewegen wie Demokratie und Rechtsruck, Krisen und Kriege, Faktencheck und Fake News, Meinungsfreiheit und Menschenrechte.
Es diskutieren Autor:innen, Politiker:innen, Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen und Journalist:innen.
Das Forum Offene Gesellschaft befindet sich in Halle 2, Stand B500.
An dem vielfältigen Programm beteiligen sich das Aktionsbündnis Verlage gegen Rechts, die Bundeszentrale für politische Bildung, die Friedrich-Naumann-Stiftung, das PEN-Zentrum Deutschland, das Recherchekollektiv CORRECTIV sowie der Verband deutscher Schriftsteller*innen. Prominente Podcasts und das Internationale Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) unterstützen als weitere Partner.
Gemeinsam gegen Rechtsruck und Angriffe auf die Demokratie
Der Rechtsextremismus zählt zu den größten Gefahren für die Demokratie und eine offene Gesellschaft. Dass Vielfalt keine Gefahr, sondern eine Stärke ist, diskutieren der ehemalige Berliner Kultursenator Klaus Lederer, die Autorin Jenaba Samura und die Postdoktorandin Gesa Hoffmann vom Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie aus politischer, menschenrechtlicher und naturwissenschaftlicher Sicht. Über rechtsradikale Netzwerke in Polizei und Behörden und das dahinterliegende System sprechen Said Etris Hashemi, Überlebender des Terroranschlags von Hanau, der Autor Mohamed Amjahid und die freie Journalistin Heike Kleffner.
Ob die Demokratie gegen Russlands hybride Kriegsführung bestehen kann, erörtern die Journalist:innen Marcus Bensmann und Nora Pohl von CORRECTIV gemeinsam mit der Expertin für Desinformation Susanne Spahn. Wie sich Menschen unter schwierigen Bedingungen für eine offene Gesellschaft einsetzen, zeigen zwei in Berlin lebende Exilant:innen: Die russische Autorin Irina Rastorgueva und der georgische Historiker Zaal Andronikashvili berichten von der Arbeit in den Demokratiebewegungen ihrer Heimat.
Erinnern und aufarbeiten – die Vergangenheit verstehen, um die Zukunft zu gestalten
Welche Rolle spielen Familie, Fiktion und historische Wirklichkeit bei der Verarbeitung von Vergangenheit? Diese Frage diskutieren Feridun Zaimoglu, deutscher Schriftsteller türkischer Herkunft, und Birgit Hofmann, Tochter des deutsch-jüdischen Entertainers Hans Rosenthal. Die Schriftstellerin Asal Dardan und die Journalistin Sally Lisa Starken sprechen mit Katharina Warda über die Frage, wie historische Traumata und rechtspopulistische Strömungen unser Land heute prägen. Wie sich der Rechtsruck auf die Erinnerungskultur auswirkt, erörtern unter anderem Jan Schenk von Verbrannte Orte, dem Onlineatlas der nationalsozialistischen Bücherverbrennungen, und Annegret Schüle vom Erinnerungsort Topf & Söhne – die Ofenbauer von Auschwitz. Einen ganz persönlichen Blick nach vorn richten die drei Syrer:innen Yasmin Merei, Dellair Youssef und Ahmad Katlesh: Eine Frauenrechtlerin, ein Filmemacher und ein Schriftsteller erzählen vom schwierigen Balanceakt zwischen Rückkehr, Neubeginn und Entfremdung, moderiert von der Journalistin Vanessa Vu.
Die Kraft von Geschichten im Kampf gegen den Klimawandel
Klima- und Umweltschützer:innen werden in vielen Ländern verfolgt und inhaftiert. Doch wem nutzt es, den Klimawandel zu leugnen und warum? Darüber sprechen die Schriftsteller:innen Ma Thida (Myanmar), Behnaz Amani (Iran) und Collen Kajokoto (Zimbabwe) mit Astrid Vehstedt vom PEN-Zentrum Deutschland. Und könnte Klimaliteratur unseren Planeten retten? Die Antwort auf diese Frage gibt das Panel mit der philippinischen Autorin Daryll Delgado und der Klimajournalistin Ann-Sophie Henne.
Resilienz und Widerstand – wir haben die Zukunft selbst in der Hand
Trotz aller Widrigkeiten offen zu bleiben und politische Widerstände zu überwinden, dafür plädieren die Philosophin und Autorin Barbara Schmitz und der Digitaljournalist Matthias Kreienbrink. Gemeinsam diskutieren sie über Verletzlichkeit, gesellschaftliche Härte und den Umgang mit Scham, moderiert von der Leipziger Journalistin Antonie Rietzschel. Wie aus Widerstand Inspiration und gesellschaftlicher Wandel werden kann, erörtern die Queerfeministin Michaela Dudley und das Paar Gialu & Gazelle am Beispiel von Rassismus, Geschlechterrollen und fluiden Identitäten. Es moderiert Autor:in Svenja Gräfen.
Neue Perspektiven entdecken mit Podcasts und Kurzfilmen
Mehrere Podcasts laden zu Live-Folgen auf das Forum Offene Gesellschaft: In „Auch das noch?“ (DIE ZEIT) spricht Ex-Multimillionär Sebastian Klein mit Petra Pinzler und Stefan Schmitt darüber, warum übermäßiger Reichtum die Gesellschaft spaltet und wie ein gerechter Umgang mit Geld aussehen könnte. Er kann es wissen, denn er gab einen Großteil seines Vermögens ab – aus Überzeugung. In „Die Neue Norm“ (Bayerischer Rundunk) tauschen sich Karina Sturm, Jonas Karpa und Raúl Krauthausen über Vielfalt, Inklusion und das Leben von Menschen mit Behinderung aus. In den Folgen von „Halbe Katoffl“ erzählt Frank Joung Geschichten von Deutschen mit nicht-deutschen Wurzeln – Gast ist die Digitalexpertin Nhi Le. Krsto Lazarević und Danijel Majić informieren mit „Neues vom Ballaballa-Balkan“ polemisch und unterhaltsam über die Entwicklungen auf dem Balkan. Und „Der Zweite Gedanke“ mit Natascha Freundel (Rundfunk Berlin-Brandenburg) geht kontroversen Themen auf den Grund, die unser gesellschaftliches Miteinander prägen. Das Forumsprogramm wird von Kurzfilmen ergänzt, die berührende und ungewohnte Perspektiven unter anderem aus Polen, der Ukraine, Frankreich und Rumänien einnehmen – zusammengestellt vom Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig).